LEBENSKREISE – OTTO NAGEL

Nagels Werk aus der Sicht von Schülerinnen und Schüler
Kunstausstellung vom 17 Mai .- 14. Juni 2023

Grafik: Dalia Bergner, 16 Jahre, 2023

Schülerinnen und Schüler stellen gemeinsam mit dem Weddinger Künstler Otto Nagel aus

Dauer der Ausstellung: 17. Mai – 14. Juni 2023
Öffnungszeiten der Galerie: Mittwoch – Freitag von 16 – 18 Uhr
Weitere Terminvereinbarungen telefonisch unter: 030 7811050
Finissage: 14. Juni 2023, 16 – 18 Uhr

Vernissage: 17. Mai 2023, 18-20 Uhr
Galerie im Kurt-Schumacher-Haus Berlin-Mitte, Müllerstraße 163
S- und U-Bahnhof Wedding

Begrüßung: Joachim Günther – Kulturforum
Einführung: Nadja Schallenberg – Enkelin Otto Nagel
Schülerinnen und Schüler – Otto-Nagel-Gymnasium


Mi, 24. Mai 23, 17 – 18.30 Uhr
Buchpräsentation: „Otto Nagel (1894 – 1967) Maler – Publizist – Kulturpolitiker“ mit dem Initiativkreis Otto Nagel 125

Mi, 31. Mai 23, 17 – 18.30 Uhr
Nagel in der DDR
Vortrag mit anschließender Diskussion: Wolfgang Brauer

Sa, 3. Juni 23, Treffpunkt 14 Uhr in der Reinickendorfer Str. 67
Geführter Rundgang zu Lebensorten von Otto Nagel im Wedding
Führung: Ulrich Horb

Sa, 10. Juni 23, 15 – 17 Uhr
Familie Schallenberg Nagel in der DDR
Vortrag mit anschließender Diskussion: Nadja Schallenberg
(Enkelin von Otto Nagel) bei Kaffee und Kuchen

Mi, 14. Juni 23, 16-18 Uhr
Finissage mit Filmvorführung
„Die Biografie Otto Nagels“, Dokumentarfilm der DEFA von 1970


Lebenskreise – Otto Nagel und seine Zeit

Er hat die Menschen von nebenan porträtiert, die Tagelöhner und Arbeitsuchenden, die Kneipenbesucher. Der Weddinger Künstler Otto Nagel, Freund von Käthe Kollwitz und Heinrich Zille, wird vom 17. Mai bis 14. Juni 2023 mit einer Ausstellung in der Galerie in der Weddinger Müllerstraße 163 gewürdigt, bei der nicht nur Arbeiten Otto Nagels zu sehen sind. Schülerinnen und Schüler des Otto-Nagel-Gymnasiums in Biesdorf haben sich künstlerisch mit seinen Werken und seinem Leben auseinandergesetzt und sind in eigenen Bildern der Frage nachgegangen, welche Bedeutung Otto Nagel heute haben kann.

Nagel (27.9.1894 – 12.7.1967), aufgewachsen in einem sozialdemokratischen Elternhaus, hat autodidaktisch seinen eigenen, realistischen Malstil entwickelt. Seine Motive fand er im Weddinger Milieu, später hat er das alte Berlin und den Fischerkiez vor ihrer Zerstörung in Bildern festgehalten. Nagel war immer ein politischer Künstler. Nach dem 1. Weltkrieg trat er in die KPD ein, ohne sich jedoch auf eine parteipolitische Linie einengen zu lassen. Auch als Präsident der Akademie der Künste in der DDR hat er sich bemüht, künstlerische Freiräume zu erhalten, bis ihm dies schließlich unmöglich gemacht wurde. Durch die Konfrontation im Kalten Krieg blieb Nagel die eigentlich verdiente künstlerische Anerkennung im Westen verwehrt. Nach seinem Tod wurde ihm die Ehrenbürgerschaft von Ost-Berlin verliehen, 1992 wurde ihm die Ehrenbürgerwürde der wiedervereinigten Stadt Berlin zuerkannt.

Mitte der zwanziger Jahre war Nagel Mitorganisator einer ersten großen Ausstellung deutscher Künstlerinnen und Künstler in der Sowjetunion. Dort lernte er seine spätere Frau Walli kennen, die eine große Stütze für ihn wurde und die viele Bilder vor der Vernichtung rettete.

Otto Nagel hat die Kunst zu den Menschen im Wedding gebracht, er organisierte Ausstellungen in Kaufhäusern und Arbeiterkneipen. Viele seiner Werke sind zunächst von den Nazis, später durch Bombenangriffe zerstört worden. Einige kehren jetzt für vier Wochen in den Wedding zurück.

Die Ausstellung ist ein Gemeinschaftsprojekt des Kulturforums Stadt Berlin der Sozialdemokratie, des Otto-Nagel-Gymnasiums Biesdorf und des Initiativkreises Otto Nagel 125.