Egmont Schaefer hat so etwas wie ein berlinisches Menschenbild in seiner Zeichnung.
J. Semrau
Egmont Schaefer gehört zu den großen Zeichnern unserer Stadt, die erst in einer späten Schaffensphase von einer breiten Öffentlichkeit entdeckt wurden. Das Schicksal seines Lebens und seiner Kunst liest sich wie ein bewegender Roman. Die Galerie im „Willy-Brandt-Haus“ widmete ihm 2002 – zwei Jahre vor seinem Tod – eine große Ausstellung seines Lebenswerks. Zu seinem 100sten Geburtstag erschien ein schöner biografischer Band mit zahlreichen Abbildungen, herausgegeben von Jens Semrau. Er schreibt darin: „Von Anfang an und bis zuletzt ist das Großstadtleben sein Thema, vor allem „die Leute“, die Menschen in der Großstadt. Die aufs Phantastische und Groteske angelegte Grundstimmung muss als eigene Deutung der sozialen Zusammenhänge verstanden werden.“
„Zeichnungen und Aquarelle aus der Nachkriegszeit von Egmont Schaefer (1908 – 2004)“ weiterlesen

Kreuzberger Künstler haben über Jahrzehnte das Bild der Kunststadt Berlin bereichert und geprägt. Mit der Ausstellung „Kreuzberger Mischung“ haben wir sie in Ihr Gedächtnis zurückgerufen. Wir erwarteten Sie zur Vernissage am 6. Oktober 2010.

Bruno Taut, einer der bedeutendsten Architekten der Moderne, gehört zu den frühen Mitgliedern des 1907 gegründeten Deutschen Werkbunds. 2005, zu seinem 125. Geburtstag, widmete der Werkbund Berlin dem Baumeister eine Ausstellung. Sie ist als Wanderausstellung konzipiert und wurde in vielen Metropolen der Welt gezeigt.
Jaroslav Hasek, berühmt aufgrund seiner literarischen Figur des „braven Soldaten Schwejk“ und berüchtigt für seine ungewöhnlichen Einfälle, gründet 1911 am Biertisch in Prag eine Spaßpartei mit dem Namen Partei des gemäßigten Fortschritts im Rahmen des Gesetzes. In seinen „Wahlreden“ karikiert er den politischen Betrieb. Die Partei tritt 1911 tatsächlich zu den Reichstagswahlen an. Hasek schreibt später eine Chronik der Partei. Die Satire – vor mehr als 100 Jahren geschrieben – hat ihre Aktualität nicht verloren.